Rubrik: Wissen
Was sind Optionen? Einfach erklärt.
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Was sind Optionen?
(Bild: Pixabay, Author: Gerd Altmann. Bild wurde weiter bearbeitet.)
Das Wichtigste in Kürze
Über Optionen gibt es ganze Bücher. Das Ziel dieses Beitrags ist es, dir zunächst einen schnellen Gesamtüberblick über das Thema Optionen zu verschaffen, um dann in weiteren Beiträgen gezielt auf diejenigen Fakten einzugehen, welche für das Verständnis und die Anwendung der Cashflow mit Optionen-Strategie relevant sind. Worum es bei dieser Strategie geht, und ob sie auch für dich geeignet sein könnte, erfährst du hier.
Wie immer zunächst das Wichtigste in Kürze:
- Eine Option ist ein Vertrag zwischen einem Käufer und einem Verkäufer, durch welchen der Käufer das Recht erwirbt, einen sogenannten Basiswert (z.B. eine Aktie) während oder am Ende einer bestimmten Laufzeit zu einem vordefinierten Basispreis (auch „Strike“ genannt) zu kaufen oder zu verkaufen. Für dieses Recht zahlt der Käufer dem Verkäufer eine Prämie.
- Es gibt vier grundlegende Handelsmöglichkeiten mit Optionen: man kann sowohl Calls (Kaufoptionen) als auch Puts (Verkaufoptionen) entweder kaufen („Long“ gehen) oder verkaufen („Short“ gehen). Das Ganze erfolgt in der Regel direkt an einer Terminbörse mithilfe eines Brokers.
- Während man als Optionsstillhalter (Verkäufer von Optionen) mit der richtigen Strategie monatlich passives Einkommen mit geringem Zeitaufwand und kontrolliertem Risiko generieren kann, eignen sich weder „Optionsscheine“ noch „binäre Optionen“ dazu. Beide bieten eine geringere Gewinnchance, denn sie werden von Banken bzw. Brokern angeboten, welche die Konditionen so beeinflussen, dass sie am Ende Geld verdienen – nicht du!
Was sind Optionen?
Optionen: Definition und Eigenschaften
Eine Option ist ein Vertrag (Kontrakt) zwischen einem Käufer (Optionsinhaber) und einem Verkäufer (Stillhalter), welche dem Käufer das Recht – jedoch nicht die Pflicht – einräumt, dem Verkäufer eine festgelegte Menge eines Basiswerts zu einem bestimmten Basispreis (bis) zum Fälligkeitsdatum entweder abzukaufen (Kaufoption, engl. Call) oder zu verkaufen (Verkaufsoption, engl. Put). Für den Erwerb dieses Rechts zahlt der Käufer dem Verkäufer eine Prämie.
Da die Fälligkeit in der Zukunft liegt und die Option vom Käufer nur dann ausgeführt wird, wenn der Kurs des Basiswerts an diesem Termin über (Call) bzw. unter (Put) dem Basispreis liegt, redet man auch von einem bedingten Termingeschäft, welches zur Gruppe der Derivate gehört.
Während der Handel mit Aktien in Deutschland durchaus auch für Privatanleger in den letzten Jahren immer populärer geworden ist, klingen hierzulande für viele die Begriffe Termingeschäft und Derivat immer noch abschreckend. Sie werden meist mit „Spekulation“ und „hohem Risiko“ verbunden. Und ja – natürlich sind alle Finanzinstrumente mit gewissen Risiken behaftet. Am Ende ist es aber wie mit vielen Sachen: erstens lässt sich nicht alles über einen Kamm scheren (man kann auch mit Aktien und Immobilien hoch spekulativ unterwegs sein), und zweitens ist das Risiko nur dann besonders hoch, wenn man „nicht weiß, was man tut“, bzw. sich bei der Umsetzung nicht an eine erprobte Strategie hält, und dadurch unnötigen Risiken eingeht.
Mein Ziel ist es, dir mit Cashflow mit Optionen das Thema Optionen auf unkomplizierte Art und Weise näher zu bringen. Mehr noch: ich möchte dir einfach umzusetzende und bewährte Handelsmethoden an die Hand geben, durch welche du mit geringem Zeitaufwand und kontrolliertem Risiko dauerhaft monatliches Einkommen erwirtschaften kannst.
Fangen wir zunächst mit den vier wichtigen Eigenschaften jeder Option an:
- Basiswert (engl. Underlying): das ist das Finanzprodukt, um dessen Kauf bzw. Verkauf es am Ende geht – das können Aktien, ETFs, Indizes, Anleihen, Rohstoffe, Währungen, etc. sein.
- Basispreis (engl. Strike): der Preis (z.B. Aktienkurs), zu welchem der Käufer das Recht hat, den Basiswert (z.B. Aktie) je nach Optionstyp zu kaufen oder zu verkaufen.
- Fälligkeitsdatum (engl. Expiration): das Datum, an bzw. bis zu welchem (je nach Optionsart) der Käufer von seinem Recht Gebrauch machen kann. Kann oder möchte er seine Option bis dahin nicht ausüben, verfällt sie wertlos.
- Prämie (engl. Premium): der Betrag, welcher der Käufer dem Stillhalter (Optionsverkäufer) im Austausch für das Recht zahlt, den Basiswert zum Basispreis am/bis zum Fälligkeitsdatum zu kaufen oder zu verkaufen.
Bei Cashflow mit Optionen fokussieren wir uns exklusiv auf Aktien als Basiswert. In diesem Zusammenhang sei auch gesagt, dass bei Aktienoptionen die Bezugsmenge immer 100 Aktien pro Optionskontrakt ist. Dies ist in der Praxis deshalb relevant, weil dadurch Aktien mit einem höheren Kurs pro Aktie mit einem höheren Kapitaleinsatz verbunden sind, unabhängig von der Marktkapitalisierung des Unternehmens.
Genau wie ein Versicherungsnehmer einem Versicherungsgeber eine Versicherungsprämie immer im Vorfeld und unabhängig davon, ob ein Schadensfall eintritt, zahlen muss, muss ein Optionskäufer dem Stillhalter ebenfalls die Prämie sofort bei Kauf der Option zahlen. Der Stillhalter behält diese Prämie unabhängig davon, ob die Option am Ende ausgeführt wird oder nicht. Wie ihr seht, sind wir damit unserem Ziel eines regelmäßigen monatlichen Cashflows bereits auf der Spur…
Nachdem du nun bereits die wesentlichen Eigenschaften eines Optionskontrakts kennst, schauen wir uns als nächstes kurz die vier grundlegenden Handelsmöglichkeiten an. Es gibt Kaufoptionen (Calls) und Verkaufsoptionen (Puts), die man jeweils kaufen bzw. verkaufen kann. Jeder dieser Transaktionen liegen gewisse Annahmen, Rechte und Pflichten zugrunde, welche wir uns im folgenden Abschnitt näher ansehen wollen.
Vier Handelsmöglichkeiten: Calls oder Puts kaufen oder verkaufen
Es gibt zwei Optionstypen: Kaufoptionen, auch Call genannt, und Verkaufsoptionen, auch Put genannt. Außerdem kann ein Anleger eine Option entweder kaufen (er geht „Long“) oder verkaufen (er geht „Short“). Daraus ergeben sich die vier grundlegenden Handelsmöglichkeiten mit Optionen, nämlich (1) der Kauf eines Calls, (2) der Kauf eines Puts, (3) der Verkauf eines Calls, und (4) der Verkauf eines Puts.
Welche Annahmen, Rechte und Pflichten mit dem Handel von Kauf- bzw. Verkaufsoptionen aus Sicht des Käufers bzw. Verkäufers einhergehen, findest du in folgendem Schaubild (klick es an, um es zu vergrößern):
(Bild: eigene Darstellung)
Natürlich gibt es in der Praxis auch komplexere Optionshandelsstrategien, welche aus der Kombination zwei oder mehrerer dieser vier Grundhandelsmöglichkeiten in einer Transaktion bestehen. Man ist also nicht zwangsläufig entweder nur Käufer oder Verkäufer, bzw. setzt nicht zwingend nur auf Calls oder Puts.
Die gute Nachricht ist, dass es keiner komplexen Strategie bedarf, um mit Optionen zuverlässig Gewinne zu machen und monatlichen Cashflow zu generieren. Für die Cashflow mit Optionen-Strategie zum Beispiel ist das Verständnis der vier grundlegenden Handelsmöglichkeiten ausreichend, was sie auch für absolute Optionseinsteiger leicht nachvollziehbar und schnell praktisch umsetzbar macht.
Fassen wir noch einmal das Wichtigste zusammen:
Bei einer Aktienoption geht es entweder um den Kauf (Call) oder um den Verkauf (Put) der zugrunde liegenden Aktien
Pro Optionskontrakt geht es immer um 100 Aktien
Der Optionshalter hat das Recht, der Stillhalter die Pflicht bei entsprechender Kursentwicklung bis Ende der Laufzeit Aktien zu kaufen bzw. zu verkaufen
Dafür zahlt der Optionshalter dem Stillhalter eine Prämie, welche dieser unabhängig davon, ob die Option ausgeführt wird, behalten kann
Besonderheiten bei Ausführung und Fälligkeit verschiedener Optionsarten
Der Vollständigkeit halber möchte ich hier kurz die verschiedenen Optionsarten beschreiben, die es im Hinblick auf den Zeitpunkt der Ausführung bzw. der Fälligkeit gibt. Es gibt amerikanische, europäische und Bermuda-Optionen, die sich dadurch unterscheiden, wann der Optionsinhaber sein Optionsrecht ausüben darf.
Anders als es der Name vermuten lässt, hat die Bezeichnung nichts damit zu tun, wo eine Option gehandelt wird. Bei Aktienoptionen findet sowohl in den USA als auch in Europa (fast) ausschließlich die amerikanische Form der Optionsausübung Anwendung. Bei anderen Basiswerten ist wiederrum unabhängig des Standortes die europäische Option gängiger (z.B. Indexoptionen).
So unterscheiden sich die drei Optionsarten:
Bei amerikanischen Optionen darf die Option während der gesamten Laufzeit, also vom Kauf- bis hin zum Fälligkeitsdatum, ausgeübt werden.
Bei europäischen Optionen kann hingegen lediglich am Fälligkeitsdatum ausgeübt werden. Auch wenn der Kurs des Basiswertes innerhalb der Laufzeit den Basispreis über- (Call) bzw. unterschreitet (Put), darf der Käufer die Option nicht ausüben.
Bei Bermuda-Optionen handelt es sich um eine Variante zwischen amerikanischer und europäischer Option: es gibt mehrere im Vorfeld festgelegte Stichtage innerhalb der Laufzeit, sowie das Fälligkeitsdatum, zu welchen die Option ausgeübt werden kann.
Prinzipiell bietet aus Optionskäufersicht die amerikanische Art der Ausführung also die meiste Flexibilität, da jederzeit ausgeübt werden könnte. Dennoch kommt es in der Praxis auch bei amerikanischen Optionen sehr selten vor, dass sie vor ihrer Fälligkeit ausgeübt werden. Das liegt am sogenannten Zeitwert der Option, der dazu führt, dass der Optionskäufer vor dem Ablauf der Laufzeit in aller Regel mehr Geld damit verdient, seine Option wieder zu verkaufen, als sie auszuüben. Auf die Bewertung von Optionen wird in einem anderen Beitrag näher eingegangen.
Da sich Cashflow mit Optionen ausschließlich mit Aktienoptionen befasst, musst du dich für diese Strategie auch nur mit einer Optionsart befassen: der amerikanischen Option.
Wo und wie werden Optionen gehandelt?
Die meisten Optionen werden über Terminbörsen gehandelt, wie zum Beispiel der EUREX in Europa oder dem CBOE (Chicago Board Options Exchange) in den USA. Es gibt auch OTC Märkte, wobei diese für Privatanleger i.d.R. ungeeignet sind.
Zugriff zu diesen Terminbörsen erlangt man mittels eines Brokers. Obwohl auch manche Banken (z.B. die comdirect) den Optionshandel anbieten, ist dies oftmals nur umständlich möglich (z.B. über Telefon) bzw. die Gebühren sind so hoch, dass sich das Handeln nicht lohnt. Ein Depot bei einemspezialisierten Broker wie z.B. CapTrader ist damit nicht nur empfohlen, sondern meines Erachtens einfach notwendig. Ich habe einen eigenen Beitrag darüber geschrieben, worauf bei der Brokerauswahl zu achten ist, und welche meines Erachtens die besten Broker für Optionen sind. Zum Glück geht die Kontoeröffnung ganz einfach (über den Link gelangst du zur Schritt für Schritt Anleitung).
Über die Trading-Plattform des jeweiligen Brokers bekommt man schnell und einfach Zugriff auf alle Optionen, welche es an einer bestimmten Börse für eine gegebene Aktie gibt. Diese werden in Form sogenannter Optionsketten (engl. Option Chain) angezeigt. Folgende Abbildung zeigt das Beispiel einer Optionskette für Fulgent Genetics (Ticker FLGT).
(Bild: Screenshot aus der Trader Workstation von CapTrader/Interactive Brokers)
Optionen sind stark standardisierte Finanzinstrumente welche sich eindeutig über die zuvor genannten Merkmale definieren, sprich Basiswert (hier die Aktie von Fulgent Genetics), Basispreis (oder „Strike“, im Beispiel angezeigt von $52,50 bis $70,00), Laufzeit (Optionsketten werden pro Fälligkeitsdatum angezeigt, im Beispiel handelt es sich um die Kette mit Fälligkeit am 15. Januar 2021, dem 3. Freitag des Monats), und dem Optionstyp (sprich Call (linke Seite) und Put (rechte Seite)).
Jede Zeile in der Optionskette stellt jeweils auf Call und auf Put Seite eine Option dar. Der „Ask“-Preis stellt die Prämie dar, welche Stillhalter aktuell für die jeweilige Option haben möchten, während der „Bid“-Preis die Prämie ist, welche Käufer bereit sind zu zahlen. Die Prämie wird pro Aktie angezeigt: da es bei Aktienoptionen immer um 100 Aktien geht, beträgt die Prämie pro Option das Hundertfache. Verkauft man also eine Put-Option auf FLGT zum Strike $65, erhält man derzeit zwischen $190 und $220 Prämie.
Wie bei anderen Finanzinstrumenten inklusive Aktien bezeichnet man die Spanne zwischen Bid und Ask als „Spread“: je geringer dieser Spread, desto liquider ist der Markt für diese Option. Bei breiten Spreads (von $0.30 oder mehr) ist je nach Strategie Vorsicht geboten, denn es kann zu teils signifikanten Werteinbußen im Falle eines Ver- und Rückkaufs kommen.
Wie man die „richtige“ Option auswählt, hängt natürlich maßgeblich von der eigenen Strategie und der Erwartungshaltung hinsichtlich des Aktienkurses ab. In der Rubrik Strategie lernst du, wie du im Rahmen der Cashflow mit Optionen-Strategie die besten Optionen auswählst.
Um diese erste Einführung in die Welt der Optionen abzuschließen, möchte ich hier noch kurz zwei weitere Finanzinstrumente vorzustellen, welche zwar einige Ähnlichkeiten, aber auch gravierende Unterschiede zu Optionen vorweisen: Optionsscheine und binäre Optionen. Aus Sicht des Cashflow-orientierten Anlegers, der ein monatliches Einkommen generieren und/oder Vermögen aufbauen möchte, sind beide meiner Ansicht nach ungeeignet. Im folgenden Abschnitt erfährst du, warum du besser die Finger davon lässt.

(Bild: Pixabay, Monika P.)
Abgrenzung: Optionsscheinen und binären Optionen
Achtung: Finger weg von Optionsscheinen!
In Deutschland ist es tatsächlich so, dass Optionsscheine immer noch bedeutend geläufiger sind, als Optionen – was daran liegt, dass sie von Banken kräftig beworben werden (warum das so ist, dazu gleich mehr). Dabei sind Optionsscheine in den USA zum Beispiel gänzlich verboten! Dort werden ausschließlich Optionen gehandelt, und zwar auch vermehrt von Privatleuten.
Was beide gemeinsam haben sind die wesentlichen Merkmale Basiswert, Basispreis, Bezugsmenge, Laufzeit, und ob es eine Option darauf gibt, den Basiswert zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put). Aber damit endet die Liste der Gemeinsamkeiten auch schon.
Viel wichtiger ist es, die gravierenden Unterschiede zu verstehen, welche zugleich alle Nachteile des Optionsscheins gegenüber der Option sind. Optionsscheine werden von Banken emittiert – sie können daher nur verkauft werden, wenn man sie davor gekauft hat. Stillhalter ist also immer die Bank. Damit ist zum Beispiel ein Cashflow-Strategie mit Optionsscheinen unmöglich.
Dass Banken die Emittenten von Optionsscheinen sind, bringt jede Menge Nachteile und Risiken mit sich:
Totalverlustrisiko durch Insolvenz des Emittenten – so etwas gibt es bei Optionen nicht, da es keinen Emittenten gibt. Optionen kann jeder an Terminbörsen kaufen und verkaufen.
Kursmanipulation über die Festlegung des Spreads durch die emittierende Bank – auch das gibt es bei Optionen nicht. Es kann zwar auch teils breite Spreads geben, diese richten sich jedoch ausschließlich nach Angebot und Nachfrage an den Börsen.
Liquiditätsrisiko: da die emittierende Bank die Kurse stellt, kann es durchaus passieren, dass es in hoch volatilen Marktphasen einmal gar keine Kurse gibt, sprich die Optionsscheine können weder gekauft noch wiederverkauft werden – bei Optionen kann (außer in absoluten Ausnahmefällen) während der Börsenöffnungszeiten jederzeit gehandelt werden.
Hohe Intransparenz durch unterschiedliche Bedingungen von Optionsscheinen. Es handelt sich um individuell vom Emittenten gestaltete Finanzprodukte, welche eine eigene WKN haben und in verschiedenen einzigartigen Bedingungen unterliegen können. Dagegen sind Optionen vollkommen standardisiert und brauchen deshalb auch keine WKN: sie definieren sich schlicht und einfach aus den o.g. zugrunde liegenden Merkmalen, und jeder weiß genau, worum es geht: Basiswert, Basispreis, Fälligkeitsdatum, und ob es ein Call oder Put ist.
Wie man sieht, gibt es mehr als genügend Gründe, von Optionsscheinen lieber die Finger zu lassen. Auch wenn man natürlich Glück haben kann, am Ende gewinnt (fast) immer die Bank. Das ist bei Optionen anders, denn die Bank spielt hier, wenn überhaupt, nur die Rolle eines Brokers. Und damit kommen wir vielleicht auch zum einzigen kleinen Nachteil, der mir zu Optionen einfällt: das Eröffnen eines Depots bei einem spezialisierten Broker anstelle der Hausbank, wo man eventuell bereits sein Aktien- oder ETF-Depot hat, ist unerlässlich; denn günstige(re) Gebühren sind beim Optionshandel ein Muss für eine gute Rendite. Was man bei der Brokerwahl beachten sollte erfährst du hier.
Achtung: Finger weg von (den meisten) binären Optionen!
Ein anderes sehr populäres Trading-Instrument vor allem in den USA sind binäre Optionen. Hierzulande sind sie ähnlich wie reguläre Optionen noch relativ unbekannt, und de facto in Deutschland für Kleinanleger von der BaFin verboten1. Daher gibt es Stand heute (Januar 2021) auch noch keinen Anbieter für binäre Optionen mit Hauptsitz in Deutschland. Allerdings gibt es durchaus Anbieter mit Sitz im Ausland, über welche man auch als deutscher Privatanleger binäre Optionen Over-The-Counter (OTC) traden könnte.
Dieser kurze Beitrag soll erklären, warum man bei solchen Drittanbietern keine binären Optionen handeln sollte. Danach gehe ich noch kurz auf eine seriöse Alternative ein, für diejenigen, die Interesse haben, mit binären Optionen professionell zu traden.
Aber zunächst einmal: was sind überhaupt binäre Optionen?
Es handelt sich um ein von regulären Optionen abgeleitetes Finanzderivat der Kategorie der Termingeschäfte. Ihre Popularität stammt nicht zuletzt von ihrer vermeintlichen Einfachheit, denn wie es ihr Name vermuten lässt, gibt es bei diesen Optionen nur zwei („binär“) mögliche Szenarien: entweder, ein zuvor definiertes Ereignis tritt ein, oder eben nicht. Konkret könnte so ein binäres Ereignis sein, dass der Kurs von Aktie XYZ in 3 Stunden über $100 steht.
Tradet man nun binäre Optionen OTC über einen Drittanbieter, ist der Privatanleger immer der Käufer, während der Anbieter die binären Optionen schreibt – und dabei Preis und Rendite festlegt. Tritt das gewünschte Ereignis ein (hier: der Kurs steht über $100), erhält der Käufer seinen Einsatz zzgl. des vordefinierten Gewinns gutgeschrieben, und falls nicht, behält der Anbieter den Einsatz.
Je nach Anbieter gibt es verschiedene Varianten, um was „gewettet“ werden kann. In der Regel geht es wie im zuvor erwähnten Beispiel darum, ob der Kurs eines Basiswerts während der Laufzeit oder zu einem vordefinierten Zeitpunkt über- oder unterschritten wird. Basiswerte können auch hier alles Mögliche sein, von Aktien über Rohstoffe bis hin zu Devisen. Bei der Laufzeit allerdings geht es anders als bei Optionen in der Regel nicht um Wochen, Monate oder Jahre, sondern eher um Minuten, Stunden oder Tage, was sie zu bedeutend spekulativeren Finanzinstrumenten macht.
Warum verliert man bei Drittanbietern mit binären Optionen (fast) immer Geld?
Inzwischen sollte ersichtlich sein, dass der Handel mit binären Optionen im OTC-Bereich mehr an Wetten im Wettbüro erinnert, als an Trading – und genau das macht sie ja auch so beliebt. Das Problem: genau wie im Wettbüro liegt die höhere Gewinnchance auf der Seite des Anbieters – schließlich ist es dessen Geschäftsmodell, weniger auszahlen zu müssen, als er einnimmt.
Je nach Anbieter liegt die mögliche Rendite pro Trade im Schnitt meist zwischen 75-95%2. Das bedeutet, dass man, wenn man richtig liegt, auf einen Einsatz von €1 zwischen 75 und 95 Cents Gewinn machen kann. Auch wenn das im ersten Moment verlockend klingen mag: das bedeutet, dass man öfter richtig liegen muss, als falsch, denn sonst verliert man Geld. Bei einer Rendite von 80% bräuchte man z.B. eine Gewinnrate von über 55%, um profitabel zu sein (bei gleichem Einsatz pro Trade). Wer gar eine Durchschnittsrendite von 20% erzielen möchte, muss bei 2 von 3 Trades richtig liegen. Für die Allermeisten steht damit fest: auf Dauer gewinnt der Anbieter.
Zudem muss man noch Acht geben, dass man bei der Wahl seines Anbieters nicht auf einen Betrüger reinfällt. Letzteres ist allerdings nicht allzu schwer zu vermeiden, solange man einen (in einem vertrauenswürdigen Land) regulierten Anbieter auswählt. Drei Beispiele solcher regulierten Anbieter sind Binary.com, iq option und BDSwiss. Im Übrigen nennen sich diese Anbieter ebenfalls „Broker“. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass sie in Wirklichkeit keine klassischen Broker (=Vermittler) sind. Während klassische Broker (wie z.B. Interactive Brokers) Geld damit verdienen, dass Anleger an der Börse handeln (über Kommissionen und Gebühren), verdienen Anbieter binärer Optionen nur dann Geld, wenn du welches verlierst – eben wie ein Wettbüro oder Casino. Damit bleibt kein Platz für ein Win-Win, und bekanntlich gewinnt im Casino langfristig immer die Bank.
Welche Alternativen gibt es, und kann man mit binären Optionen doch systematisch Geld verdienen?
Wer wirklich Interesse an binären Optionen hat, der sollte stattdessen direkt ein Konto zum Beispiel bei der NADEX3 (Northern American Derivatives Exchange) eröffnen, einer der (wenigen) Börsen, über welche auch binäre Optionen gehandelt werden. Andere Börsen sind das CBOE (Chicago Board Options Exchange) und Daweda in Großbritannien.
Das Prinzip bleibt das gleiche – es geht um eine Wette mit zwei möglichen Ausgängen. Dabei gibt es aber auch drei wesentliche Unterschiede zum OTC Bereich, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen, mit binären Optionen systematisch Geld verdienen zu können:
Man spielt nicht „gegen die Bank“, die Konditionen so festlegt, dass sie am Ende die Oberhand hat, sondern trifft über eine Börse auf andere Anleger. Dadurch liegen das Gewinnen oder Verlieren maßgeblich an der eigenen Strategie und deren Umsetzung.
Man handelt an einer regulierten Börse. Im OTC Markt gibt es zwar einige regulierte Anbieter, dennoch handeln diese weiterhin in eigenem Interesse, welches per Definition das entgegengesetzte des Anlegers ist. Die Börse (z.B. die NADEX) erhebt dagegen lediglich eine Kommission auf den Kauf und Verkauf der Optionen.
Man kann Optionen kaufen und verkaufen. Ist man im OTC Bereich immer der Käufer, so gibt es an der Börse beide Seiten. Außerdem haben die gehandelten Optionen immer einen aktuellen Preis, zu welchem man z.B. eine verkaufte Option zurückkaufen oder eine gekaufte Option verkaufen kann, ohne das Ende der Laufzeit abwarten zu müssen.
Unterm Strich lassen sich beim börslichen Handel von binären Optionen durchaus Strategien entwickeln, mit denen erfahrene Trader mit erprobten Strategien dauerhaft profitabel handeln können. Meines Erachtens sind binäre Optionen dennoch nichts für Einsteiger, die auf der Suche nach regelmäßigem Cashflow sind.
Die auf dieser Website beschriebene Cashflow mit Optionen-Strategie baut deshalb ausschließlich auf den Handel mit Aktienoptionen, um ein monatliches Einkommen mit hoher Gewinnchance zu generieren.
Im nächsten Beitrag erfährst du mehr über die Chancen und Risiken von Aktienoptionen.
ACHTUNG: sämtliche Inhalte dieser Seite stellen keine Anlageberatung oder -empfehlung dar. Das Handeln mit Aktien und Optionen ist mit erheblichen Risiken behaftet. Mehr dazu hier.
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Fußnoten:
1. BaFin setzt Verbot binärer Optionen für Kleinanleger in Deutschland fort (bafin.de)
2. Binäre Optionen handeln (finanzen.net)
3. Binary Options Trading at NADEX (nadex.com)
Wissen
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- Ziele: Finde heraus, ob und wie auch du als Cashflow-Stillhalter deine persönlichen Finanzziele erreichen kannst.
- Strategie: Erfahre Schritt für Schritt, wie du als Stillhalter bei kontrolliertem Risiko hohe Renditen erzielen kannst.
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